Gestern wurde der Vertrag zwischen den Stadtwerken Flensburg und Johnson Controls für die Lieferung einer Großwärmepumpenanlage unterzeichnet. Mit einer thermischen Gesamtleistung von 60 Megawatt wird diese Anlage einen entscheidenden Beitrag zur CO2-Neutralität der Wärmeversorgung in Flensburg leisten.
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Stadtwerke Flensburg: CO2-Neutralität durch Großwärmepumpe anstreben
Stadtwerke Flensburg und Johnson Controls (Foto: Stadtwerke Flensburg. Johnson Controls)
Die Stadtwerke Flensburg streben an, ihre Wärmeversorgung bis zum Jahr 2035 vollständig CO2-neutral zu gestalten. Um dieses Ziel zu erreichen, haben sie einen Transformationsplan entwickelt, der in vier Stufen umgesetzt wird. Eine der Schlüsselmaßnahmen in diesem Plan ist der Einsatz einer Großwärmepumpe. Für dieses Großprojekt sind Investitionen in Höhe von rund 70 Millionen Euro geplant. Es ist Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets im Wert von etwa 130 Millionen Euro. Johnson Controls wurde als Lieferant der Wärmepumpenmodule in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren ausgewählt.
Kündigungsmöglichkeit im Vertrag: Stadtwerke Flensburg sichern sich ab
Die Bedeutung staatlicher Unterstützung für das Erreichen der Klimaneutralität betont Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg. Um die Kosten für den Betrieb der Großwärmepumpe zu decken, haben die Stadtwerke bereits einen Förderantrag gestellt und warten dringend auf den Förderbescheid. Obwohl sie auf die Förderung angewiesen sind, wurde im Vertrag eine Kündigungsmöglichkeit vereinbart, um einen Ausstieg zu ermöglichen, falls die Förderung nicht gewährt wird.
Baubeginn der GWP-Anlage im zweiten Quartal 2025 geplant
Geplant ist der Beginn des Baus der Großwärmepumpenanlage für das Flensburger Heizkraftwerk im zweiten Quartal 2025. Da der Baugrund an der Flensburger Förde nicht ausreichend stabil ist, wird zu Beginn eine Tiefgründung auf mehreren hundert Pfählen durchgeführt. Die Anlieferung der drei baugleichen Wärmepumpenmodule ist für Oktober 2026 geplant. Die offizielle Inbetriebnahme der Großwärmepumpenanlage und die Lieferung der ersten grünen Fernwärme aus dem Flensburger Fördewasser sind für August 2027 vorgesehen.
Johnson Controls betont wichtige Rolle von Großwärmepumpen bei Dekarbonisierung
Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist ein zentrales Anliegen, wie David Emin, General Manager bei Johnson Controls Deutschland, betont. Großwärmepumpen spielen dabei eine wichtige Rolle, wie die Projekte der Stadtwerke Flensburg zeigen. Sie verdeutlichen, wie die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt und somit klimafreundlicher gestaltet werden kann.
Effiziente Nutzung von erneuerbarer Energie für Wärmeversorgung
Eine Wärmepumpe arbeitet ähnlich wie ein umgekehrter Kühlschrank, indem sie Wärme aus ihrer Umgebung aufnimmt und an das Heizsystem abgibt, um Fernwärme zu erzeugen. In Flensburg wird diese Technologie genutzt, um Fernwärme aus dem Flensburger Fördewasser und erneuerbarer Energie zu gewinnen. Da der benötigte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, ist die Wärmeerzeugung komplett CO2-neutral und ein wichtiger Schritt zur nachhaltigen Wärmeversorgung.
Optimierung des Fernwärmenetzes für effektiven Wärmepumpenbetrieb
Um eine optimale Leistung der neuen Wärmepumpenanlage zu erzielen, ist es erforderlich, die Vorlauftemperaturen im Fernwärmenetz zu senken. Dies erfordert den Austausch einiger Leitungen, insbesondere in Flensburgs Osten, durch neue Leitungen mit größerem Durchmesser. Durch diese Maßnahme wird die Effizienz der Wärmeübertragung gesteigert und die Betriebsführung der Wärmepumpe optimiert.
Flensburgs Wärmeversorgung wird umweltfreundlich und effizient
Das Transformationsprojekt zur klimaneutralen Wärmeversorgung des Heizkraftwerks hat eine große Bedeutung für die Stadtwerke Flensburg. Dirk Thole, kaufmännischer Geschäftsführer, betont, dass dadurch mehr als 90 % aller Haushalte in Flensburg mit Fernwärme versorgt werden können.
Großwärmepumpenprojekt in Flensburg: Baubeginn 2025, Inbetriebnahme 2027
Die Großwärmepumpenanlage des Flensburger Heizkraftwerks ist ein bedeutsamer Schritt zur Erreichung einer CO2-neutralen Wärmeversorgung. Das Projekt verdeutlicht, wie eine Dekarbonisierung und eine Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern in der Wärmeversorgung möglich sind. Die Stadtwerke Flensburg setzen auf staatliche Unterstützung, um die hohen Investitionen stemmen zu können. Der Baubeginn ist für das zweite Quartal 2025 geplant und die Inbetriebnahme der Anlage ist für August 2027 vorgesehen. Mit diesem Vorhaben wird Flensburg zu einem Vorreiter in der klimaneutralen Wärmeversorgung.
