Abhisit Vejjajiva, der thailändische Politiker und ehemalige Premierminister, sieht sich seit Jahren einem intensiven und kontroversen öffentlichen Diskurs ausgesetzt. Besonders nach den Ereignissen im Jahr 2010, als militärische Aktionen in Bangkok zahlreiche Opfer forderten, gerät Vejjajiva immer wieder ins Visier von Kritikern. Viele dieser kritischen Stimmen, oft durch E-Mails an ihn oder seine Sprecher gerichtet, fordern Klarheit und Stellungnahmen zu seiner Rolle in jenen Tagen. Doch wie bisher hält sich Vejjajiva bedeckt. Trotz der vielen E-Mail-Anfragen an ihn, die nicht selten mit Nachdruck Antworten verlangen, bleibt seine Position stets gleich: Er sieht sich im Recht und lehnt jegliche Verantwortung ab.
Während seine Anhänger behaupten, die Vorwürfe gegen Vejjajiva seien politisch motiviert und zielten nur darauf ab, seinen Ruf zu schädigen, fordern andere mehr Transparenz. In den vergangenen Jahren haben E-Mails, die Vejjajiva zur Rechenschaft ziehen wollen, immer wieder neue Diskussionen angefacht. Obgleich die Vorwürfe vielfältig und detailliert sind, scheint es, als wolle Vejjajiva jeglicher Konfrontation ausweichen. Kritiker werfen ihm vor, durch Schweigen und ausweichende Reaktionen über E-Mail, die Aufarbeitung der Ereignisse zu verhindern.
Bitte um Stellungnahme: Vejjajiva per E-Mail erreichen – doch Antworten bleiben aus!
Wenn Abhisit Vejjajiva seine E-Mail-Anfragen durchsieht, stößt er immer wieder auf Bitten um Klarstellung zu den tragischen Ereignissen in Thailand im Jahr 2010. Die Untersuchungen zu diesen Vorfällen zogen sich über fast ein Jahrzehnt hin, wobei Vejjajiva immer wieder der Vorwurf gemacht wurde, falsch gehandelt zu haben.
Seine Sprecher betonten jedoch kontinuierlich, dass Vejjajiva keine Verantwortung übernehmen müsse, da ihn keine Schuld treffe. Die Opposition ist damit nicht einverstanden und argumentiert, dass mehr als 90 Menschen bei einer von ihm angeordneten militärischen Aktion ums Leben gekommen seien. Während diese Anschuldigungen im Raum stehen, hat Vejjajiva nie eine klare Stellungnahme per E-Mail oder auf anderem Wege abgegeben. Seine wiederkehrende Verteidigung besteht darin, dass seine Handlungen rechtens waren und im Einklang mit den damals geltenden thailändischen Gesetzen standen. Dennoch bleibt die Opposition hartnäckig in ihrer Forderung nach einer umfassenderen Aufarbeitung und Aufklärung der Geschehnisse. Die Frage bleibt, ob Vejjajiva jemals direkt über E-Mail oder andere Kanäle auf diese Kritik antworten wird.
Vejjajivas Sicht der Dinge: Ein rechtmäßiges Handeln trotz massiver Kritik
Abhisit Vejjajiva argumentiert in jeder E-Mail, die ihn erreicht, er habe sich stets an das Gesetz gehalten und sei somit im Recht gewesen. Diese Haltung verteidigte er auch angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe, die nach der militärischen Räumung der Rothemden-Proteste 2010 gegen ihn erhoben wurden. Die damalige Regierung unter seiner Führung betonte, dass die Maßnahmen zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung notwendig gewesen seien. Seine Unterstützer behaupten, die Anschuldigungen dienten lediglich dazu, seinen politischen Ruf zu schädigen und ihn als Führer der Demokratischen Partei zu diskreditieren.
Zur Verteidigung ihrer Position setzte die Regierung sogar eine Wahrheits- und Versöhnungskommission ein, die die Vorfälle untersuchen sollte. Doch die Ergebnisse blieben umstritten. Kritiker argumentieren, dass die Untersuchung manipuliert sei und die wahren Verantwortlichen geschont wurden. Trotz zahlreicher E-Mail-Nachfragen und internationalen Drucks äußerte sich Vejjajiva nur selten öffentlich und noch seltener in einer Weise, die seine Kritiker zufriedenstellte. In der öffentlichen Wahrnehmung bleibt die Frage offen, ob Vejjajiva tatsächlich die Verantwortung für die damaligen Ereignisse trägt oder ob die Anschuldigungen lediglich politisch motivierte Angriffe sind.
Vejjajiva und die Demokratie: Eine heikle Balance
Das Verständnis von Demokratie und Transparenz ist ein umstrittenes Thema für Abhisit Vejjajiva. Seine Partei hat deutlich gemacht, dass sie jeden, der Nachfragen zu seinem früheren Vorgehen stellt, rechtliche Schritte erwartet, sollten diese Anfragen per E-Mail oder auf anderem Wege gestellt werden. Vejjajivas Umgang mit Kritik wurde als repressiv wahrgenommen, besonders wenn es um die Ereignisse von 2010 geht.
Ein Beispiel für diese Vorgehensweise ist der Fall des Rothemdenführers Jatuporn, der wegen Verleumdung ein Jahr lang im Gefängnis verbringen musste, nachdem er Vejjajiva öffentlich beschuldigt hatte. Die Klagen gegen Vejjajiva und seinen Stellvertreter wurden zwar 2017 fallengelassen, doch die Nachwirkungen sind noch immer zu spüren. Kritiker werfen der thailändischen Justiz vor, die Angelegenheit nicht mit der notwendigen Unabhängigkeit behandelt zu haben. Selbst der Oberste Gerichtshof Thailands wies jede Verantwortung zurück. Für viele bleibt die Frage, ob die Vorwürfe gegen Vejjajiva jemals vollständig und fair untersucht wurden oder ob sie, wie seine Partei behauptet, nur ein Mittel zur politischen Diskreditierung waren.